Ein neues Denkmal mahnt nun zum Frieden

Wer den Graf-Adolf-Platz oder einfach Adolfsplatz in Bornhöved betritt und die vielen Denkmale betrachtet, wird an Kriege und Ereignisse erinnert, mit denen der Ort Bornhöved und die Kirchengemeinde in irgendeiner Form verbunden sind. Seit dem 1. Mai ist ein weiteres Denkmal dazu gekommen. Seine Botschaft entspricht, wie die der alten, dem Geist seiner Zeit. Nicht Verherrlichung oder übersteigertes Ehrgefühl kommen zum Ausdruck, sondern eine Mahnung geht von ihm aus: Es ist ein Friedensdenkmal.
Im Rahmen der Maifeierlichkeiten auf dem Berliner Platz, organisiert vom Bürgerverein Bornhöved (BVB), konnte das Friedensdenkmal enthüllt werden. Der Ortsverein Bornhöved im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB) wurde ins Programm integriert, das neben dem BVB die Freiwillige Feuerwehr Bornhöved, der Männergesangsverein Eintracht, der TSV Quellenhaupt, der Musikzug Sventana, die Gemeinde und Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bornhöved mit dem Freundeskreis Kirchenmusik gestalteten.

Das bei Bornhöved am 7. Dezember 1813 stattgefundene Gefecht schwedischer und dänischer Truppen aufgreifend – seitdem war Schweden an keinem Krieg mehr beteiligt – mahnt der nun enthüllte Gedenkstein zum Frieden. Eine leider sehr aktuelle Mahnung, wenngleich der russische Angriff auf die Ukraine von den Initiatoren des Denkmals seinerzeit gar nicht zum Anlass genommen worden war.

Jene Initiatoren waren der frühere Vorsitzende des SHHB-Ortsvereins, Dr. Herbert Zeretzke und seine Frau Annegrete, sowie die frühere Bornhöveder Bürgermeisterin Helga Hauschildt. Rund 7000 Euro hatten sie von Spendern gesammelt, um ein Friedensdenkmal in Bornhöved zu realisieren. Verschiedene Hürden und Schicksalsschläge verhinderten dies, mittlerweile sind alle drei verstorben. Aber dank des Engagements von Prof. Dr. Holger Gerth, Vizepräsident des SHHB, und dem Ortsvereinsvorsitzenden der Heimatfreunde aus Bornhöved und Umgebung, Dietrich Schwarz, konnte nun das „Vermächtnis“ der Initiatoren erfüllt werden.

Vor der großen Kulisse von rund 400 Besucherinnen und Besuchern der Maifeier ordnete der Landeshistoriker Prof. Dr. Detlev Kraack auf dem Berliner Platz das Friedensdenkmal ein und erklärte dessen Botschaft: Krieg ist sinnlos.

Nach kurzem Ortswechsel zum Adolfsplatz enthüllten Malte Zeretzke als Sohn und Karin Müller-Ott als langjährige Wegbegleiterin das Denkmal unter dem Applaus der Besucher und der Männergesangsverein stimmte mit den Umstehenden das Schleswig-Holstein-Lied an.

Ein weiterer Höhepunkt der Denkmalsenthüllung: Der Vorstand des Bürgervereins um dessen Vorsitzende Christine Wulf hatte die Kinder ermutigt, mit bunten Farben kleine flache Friedenssteine zu gestalten, die am Fuß des Findlings abgelegt wurden.

Der Findling stammt aus dem Kieswerk Mang de Bargen und ist ein Geschenk der  Kies Beton Krebs GmbH & Co KG; für die Beschriftung und Setzung sorgte  die Naturstein Nord GmbH aus Neumünster und der Bauhof der Gemeinde hatte die baulichen Voraussetzungen geschaffen. Das Friedensdenkmal steht direkt gegenüber dem Heimatmuseum „De ole Rökerkaat“, das vom SHHB-Ortsverein ehrenamtlich betreut wird und aktuell sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet ist.

Der SHHB-Ortsverein überarbeitet derzeit auch den Bornhöveder Historienpfad, der im Ort zahlreiche geschichtsträchtige Stätten kennzeichnet und Denkmale sowie historische Vorgänge erklärt. Es ist beabsichtigt, den bereits bestehenden Bornhöveder Historienpfad im Zuge einer bereits laufenden Überarbeitung um ein das Friedensdenkmal erklärendes Schild zu ergänzen. Ein Muster war bereits im Zuge der Enthüllung zu sehen. Künftig werden alle Schilder im „Bornhöved-Design“ gestaltet und mit QR-Codes versehen werden, hinter denen sich deutlich mehr Informationen zu den zahlreichen historischen Begebenheiten in und um Bornhöved verbergen werden.

Text/Foto: Christian Detlof



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