25 Jahre Krebs-Selbsthilfegruppe

Aufgeben geht nicht – 25 Jahre Krebs-Selbsthilfegruppe Bornhöved

Ein silbernes Jubiläum feiert in diesem Jahr die Krebs-Selbsthilfegruppe in Bornhöved. Seit 25 Jahren besteht dieses Angebot des DRK-Ortsvereins Amt Bornhöved, das bis heute schon vielen krebserkrankten Menschen Hilfe und Unterstützung geboten hat.

Ihren tatsächlichen „Geburtstag“ hatte die Gruppe am 13. Juni 2000. Damals gründete Anke-Lisa Jacobi mit sieben weiteren betroffenen Frauen die Krebs-Selbsthilfegruppe. Sie hatte zuvor nach eigener Erkrankung in einer anderen Gruppe teilgenommen und gesehen, dass es wichtig ist, Menschen zu haben, mit denen man offen über seine Erkrankung reden kann. „Und ich konnte feststellen, dass viele Frauen schon jahrelang gut mit ihrer Krebserkrankung leben. Diese Erfahrung in der Gruppe hat mich unglaublich motiviert“, sagt Anke-Lisa Jacobi beim Gespräch mit ihren Nachfolgerinnen.

Nach zwei Jahren übernahm Heinke Greve-Weyl die Leitung, während Anke-Lisa Jacobi sich neuen Aufgaben in Bornhöved zuwandte. Auch die neue Leiterin war selbst an Krebs erkrankt und prägte das Motto der Gruppe: „Aufgeben? Das geht nicht.“ Das bekräftigt sie auch anlässlich des Jubiläums, welches die Gruppe bereits mit einem internen Kaffeetrinken gefeiert hat. Denn zweierlei ist in der Krebs-Selbsthilfegruppe wichtig: Offenheit und Vertraulichkeit.

Über zwölf Jahre hat Heinke Greve-Weyl die Gruppe, die unter beim DRK-Ortsverein Amt Bornhöved ein Dach gefunden hatte, angeführt und dabei vielen Betroffenen in schweren Zeiten Halt gegeben. Jährlich wurden neben den monatlichen Gruppentreffen weitere Unternehmungen und Informationstage angeboten.

Seit 2015 leitet Anne Schlicht die Selbsthilfegruppe. Auch sie ist selbst betroffen und Teilnehmerin der Gruppe. Wie ihre beiden Vorgängerinnen hat sie an Unterweisungen und Fortbildungen für die Gruppenleitung, vor allem durch den DRK-Landesverband in Kiel teilgenommen. „Außerdem findet bis zu fünfmal im Jahr Supervision statt und gibt wiederum mir als Gruppenleitung wertvolles Rüstzeug“, so Anne Schlicht, die aktuell zwölf Gruppenmitglieder an ihrer Seite hat.

„Wenn die Gruppe sich trifft, herrscht eine positive lebensbejahende Grundstimmung“, berichtet Anne Schlicht. „Man tauscht Informationen und Erfahrungen aus und es finden gemeinsame Unternehmungen oder auch Entspannungsangebote statt.“ Aber es gehört auch dazu, dass es schwere Krankheitsverläufe und Sterbefälle gibt. „Dann ist es Ritual geworden, eine Kerze zu entzünden und über Erlebnisse mit dem verstorbenen Menschen zu erzählen und seiner zu gedenken.“

Andererseits finden stets neue Mitglieder den Weg zur Gruppe, erleben wie es ist, offen und vertraulich miteinander die Krebserkrankung zu bewältigen, Ratschläge zu hören und sich selbst einzubringen. „Die Dynamik der Gruppe ist, dass sie sich mit jedem neuen Mitglied verändert. Dagegen bleiben die Inhalte unverändert“, beschreiben die drei Gruppenleiterinnen.

Die Krebs-Selbsthilfegruppe Bornhöved, deren Einzugsgebiet die umliegenden Orte mitumfasst, firmiert zwar unter dem Dach des DRK, ihre Unternehmungen werden aber durch Spenden und durch Förderung von verschiedenen Krankenkassen, insbesondere seit vielen Jahren durch die AOK NordWest, finanziert. Eine DRK-Mitgliedschaft ist deshalb auch nicht verpflichtend. „Und wir sind keine reine Frauengruppe, was aber viele Jahre eher zufällig so gewesen ist“, verrät Anne Schlicht.

Die Krebs-Selbsthilfegruppe trifft sich regelmäßig immer am zweiten Dienstag im Monat von 16.30 bis 18 Uhr, im Gruppenraum des Betreuten Wohnens des DRK, Am Alten Markt 11a, in Bornhöved. Interessierte können Anne Schlicht unter Telefon 04323-8393 erreichen.

Warum die Gruppe seinerzeit in Bornhöved entstand, verrät Gründerin Anke-Lisa Jacobi, die wie Heinke Greve-Weyl auch heute Mitglied der Gruppe ist: „Ich war zunächst in Bad Segeberg dabei, doch die weiten Fahrten, insbesondere bei Eisglätte, mochte ich auf Dauer nicht. Da sagte meine dortige Gruppenleiterin ‚gründe doch selbst eine Gruppe‘, und das tat ich dann an meinem Wohnort.“ Für Menschen mit Krebserfahrung in Bornhöved und Umgebung waren das ganz sicher ein guter Ratschlag und eine sehr gute Entscheidung.

Bildunterschrift: Anke-Lisa Jacobi (v.li.) gründete die Krebs-Selbsthilfegruppe im DRK-Ortsverein Amt Bornhöved. Mit ihren Nachfolgerinnen Anne Schlicht und Heinke Greve-Weyl freut sie sich über das 25-jährige Bestehen der Gruppe.

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